Auf gehts nach Riga. Tagwache ist um 0500 Uhr. Um 0620 Uhr bestiegen wir den Zug, welcher uns zum Zürich-Flughafen bringt. Eingecheckt war schnell und wir hatten noch genügend Zeit, ein feines Café mit einem Gipfeli zu nehmen.

Gemütlich gingen wir zum Gate, bestiegen das Flugzeug und warteten gespannt den Start ab.

 

Die Flugzeit mit Air Baltic betrug knappe 2 1/2 Stunden, die wir mit dem Lesen des Städteführers von Riga sowie den eigen gemachten Recherchen verbringen.

 

Der Flug verlief soweit ereignislos. Beim Landeanflug sah Marietta, welche den Fensterplatz hatte, bereits etwas von der Landschaft hier im Nordosten.

Nebst der Ostsee und dem Küstenstreifen, zu dem sicherlich auch der mondäne Badeort Jurmala gehört, auf dessen Besuch wir uns schon sehr freuen, sind die Daugava (Düna), mehrere kleine Seen und sehr viel Wald zu sehen. Die Vegetation ist gemischt, es herrschen Kiefern, Birken sowie Moose und Flechten vor, die allesamt auf Moore hindeuten.

Die Landung war ein kleinwenig ruppelig, wobei nicht ganz sicher war, ob das nun von der Thermik oder vielleicht doch von der mit Asphaltbeulen übersäten Landebahn kam und so waren wir glücklich als wir wieder Boden unter den Füssen hatten.

 

Wir passierten den Zoll ohne Probleme und marschierten durch die Ausgangshalle wo uns in der Abholerzone der Chauffeur mit dem Schild, wo unser Name drauf steht, erwartete. Das Auto, mit dem wir zum Hotel gebracht wurden, war ein Skoda Octavia. Dieser war sehr sauber und gepflegt, aber schon deutlich in die Jahre gekommen und mit entsprechend vielen Kilometern auf dem Puckel.

 

Hier in Riga schien alles nicht ganz so weit voneinander entfernt zu liegen, denn die Fahrt vom Flughafen zu unserem Hotel (12 Kilometer) dauerte nur kurze 15 Minuten. Neugierig beäugten wir, was sich für eine Gegend auf der Fahrt bietete.

Am Stadtrand eher niedrigere Häuser und hier und dort auch alte Holzvillen, welche zum Teil einen recht schäbigen Charme verbreiteten. Man merkte einfach, dass die Ostblockzeiten noch nicht allzu lange vorbei sind und das Land wirtschaftlich einigen Nachholbedarf hat. Trotzdem wirkte alles irgendwie romantisch - solange man nicht wirklich drinnen wohnen muss.

 

Das Hotel Wellton Centrum, welches ich ausgesucht-/ und auf Grund seines sehr guten Rufes ausgewählt hatte, befindet sich in der Altstadt von Riga in einem modernen Gebäude mit authentischen Elementen der ursprünglichen, historischen Struktur. Es liegt fußläufig zu allen Sehenswürdigkeiten der Altstadt.

 

Wir hielten uns gar nicht lange mit einrichten auf. Rasch packten wir unsere Sachen aus, hängten bzw. legten das Gewand in den Kasten, schnappten unseren Stadtbeschrieb und den Photoapparat und los ging's.

Auf zum Zentrum zum Livu Platz

 

Es gibt einige grosse Stadtgärten bzw. Parkanalgen, die dem Stdtzentrum ein grünes Herz geben. Unser Weg führte uns durch eine dieser Oasen und wir kamen am Opernhaus vorbei.

 

Das Opernhaus beherbergt seit seinem Wiederaufbau 1919, nach einem Brand, die lettische Nationaloper.

Auch das Freiheitsdenkmal war nur ein paar Schritte entfernt und wurde auch gleich besucht.

 

Dieses wurde zu Zeiten der ersten lettischen Unabhängigkeit in den Jahren 1931 bis 1935 an Stelle eines Reiterstandbildes Peters des Grossen errichtet und ist ein Symbol für die Unabhängigkeit Lettlands.

Es ist bei den Letten ein beliebter Ort für die Versammlung zu wichtigen persönlichen Ereignissen wie z.B. einer Hochzeit, Schul-/oder Studiengänger kommen hierher und beim alljährlichen Liederfest werden Bühnen rund um das Denkmal aufgebaut.

 

19 Meter ist der Obelisk hoch, an dessen Spitze eine Allegorie auf die Freiheit steht. Die 9 Meter grosse Dame hält 3 Sterne in ihren Händen, die für die lettischen Regionen Kurland, Livland und Lettgallen stehen. Am Fuss des Obelisken werden verschiedene historische Szenen mittels Figurengruppen dargestellt.

 

 

Wir überquerten den belebten Basei Boulevard und gelangten alsbald nach Vecriga (Altriga) auf den Livu Platz.

 

Der Livu Platz entstand Mitte des 20. Jahrhunderts und ist damit verhältnissmässig jung in Altriga. Er ist von einigen interessanten Wohngebäuden, vornehmlich aus dem 18. Jahrhundert, gesäumt und es gibt jede Menge Strassencafés. Im Sommer ist es hier niemals ruhig. Wir schauten uns ein wenig um, betrachteten die Fassaden und die diversen Lokale und nahmen an einem Tisch in einem Gastgarten Platz.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, spazierten wir durch die Altstadt. Es gibt hier wirklich sehr viele schöne Fassaden. Während wir durch die unebenen Strassen stolperten, genossen wir die angenehme Atmosphäre. Entgegen vielen anderen Städten ist Riga um diese Zeit keineswegs überlaufen und auch das Wetter meinte es gut mit uns.

Anschliessend ging es zurück ins Hotel.

 

Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, ging es zum Abendessen in die Altstadt. Nach einem urchigen Essen spazierten wir noch ein bisschen umher. Wir blieben hier und dort auf einem Platz, hörten ein wenig in das Dargebotene hinein und fanden uns zum Schlummertrunk wieder am Livu Platz, wo eine Band im Stil von Gipsy Kings spielte.

 

Unter hellem Himmel ging es nun endgültig heim ins Hotel, wo wir Fotos entluden und Notizen für den Reisebericht aufschrieben und im Anschluss rechtschaffen müde ins Bett fielen.

 

Wir waren jedoch bereits schon neugierig, was der morgige Tag uns bringen würde.

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