Mittwoch, 31.08.2016,  Grenchen

 

Der Tag vor unserer Abreise war wieder einmal mehr der Packtag. Kühlschrank beladen, letzte Proviant-Einkäufe, Wassertank spülen und zur Hälfte auffüllen - nochmals alles kontrollieren. Haben wir wirklich nichts vergessen? Am Abend letzte Arbeiten in unserem Haus und dann frühzeitig in die Federn, da es morgen bei Zeiten losging.

Donnerstag, 01.09.2016, Grenchen - Brisighella

 

Gegen 0500 Uhr ging der Wecker. Was man ja nicht alles macht wenn es in die Ferien geht. Man stellt den Wecker auf 0500 Uhr und steht sogar dann auf, ohne zu murren. Frühstück eingenommen, letzte Sachen im Wohnmobil verstaut und so ging es schwerbeladen auf unsere Reise. Igu und Päuli trafen wir an der Autobahnraststätte Deitingen und so fuhren wir gemeinsam los zu unserem ersten Zwischenstopp, die Autobahnraststätte nach dem Gotthardtunnel, welche wir bereits nach guten 2 Stunden Fahrt erreichten.

Unsere Fahrt durch das Tessin sowie durch Oberitalien verlief geruhsam und so trafen wir bereits schon gegen 1600 Uhr in unserem Etappenziel, Brisighella, ein.

Der Stellplatz liegt am Rande der Stadt zwischen ein paar Häusern und einer Parkanlage. Es gibt eine VE, etwas Schatten und unter den Bäumen Tische und Bänke. Der in der Nacht beleuchtete Platz ist sehr ruhig und kostet pro 24 Stunden 8 €.

 

Nach einer kurzen Erfrischung liefen wir in die alte Stadt hinauf. Brisighella gehört zu den schönsten Orten in Italien, wirkte auf uns jedoch eher verschlafen. Wir assen hervorragende lokale Küche. Einen kleine Absacker gönnten wir uns anschliessend noch im oberen Stadteil. Dort sind alles kleine Lokale mit ein paar Tischen auf der Strasse. 

 

So stiessen wir auf unsere Ferien an

Freitag,02.09.2016, Brisighella - Ancona

 

Zuerst einmal noch etwas kleines über Brisighella bevor ich den Tag weiter beschreibe.

 

Knapp eine Autostunde entfernt liegt am Fuße des Apennins das mittelalterliche Städtchen Brisighella. Frei von Touristenrummel ruht der Ort im Lamonetal, umgeben von drei Hügeln, auf denen jeweils ein Wahrzeichen der Stadt steht: Uhrturm, Burg und Wallfahrtskirche.

Unterhalb des Uhrturms liegt das „Centro storico“ mit seinem einmaligen Eselsweg, Via degli Asini. Ursprünglich als Verteidigungsmauer angelegt, wurde die spätere Straße dazu genutzt, mit den Eseln Gips ins Tal zu transportieren. Heute liegt der Weg im Obergeschoss unter Arkaden. Darüber sind Wohnungen und dort, wo ehemals die Fuhrwerke untergestellt wurden, befinden sich jetzt kleine Geschäfte und Lokale. In denen erhält man regionale Spezialitäten, beispielsweise das Olivenöl und den Sangiovese-Wein.

 

Nach einer sehr ruhigen Nacht standen wir so gegen 9 Uhr auf. Ich holte frisches Brot und wir frühstückten gemütlich vor unserem Wohnmobil. Anschliessend besichtigten wir die Altstadt von Brisighella. Wir hatten ja genügend Zeit, da die Fähre in Ancona erst um 1630 Uhr ablegte und die Fahrt von hier bis nach Ancona nur noch 1 1/2 Stunden dauert.

Zuerst besuchten wir einen Laden, wo noch von Hand die Tortellinis hergestellt werden.

 

Weiter ging es zum Centro Storico mit seinem einmaligen Esels-Weg.

Kurz nach Mittag verliessen Brisighella und fuhren zum Fährhafen in Ancona, wo wir innert kürzester Zeit einqueckten. Mit über 2 Stunden Verspätung legte dann die Cruise Europa ihre Leinen los und wir fuhren Richtung Griechenland.

 So standen wir an der prallen Sonne knappe 2 Stunden

Samstag,03.09.2016, Igoumenitsa - Parga

 

Die Ueberfahrt war sehr ruhig so dass das Schiff eine gute dreiviertel Stunde von der Verspätung aufholen konnte. Schnell waren wir vom Schiff und "on the road". Eine landschaftlich schöne Strecke führte uns oberhalb der Küste ins 50 Kilometer entfernte Parga, wo wir den uns bekannten Camping Valtos ansteuerten.

 

Parga gehört zum Pflichtprogramm aller Besucher des Nordwestens von Griechenland. Das Städtchen liegt am Hügelhang unter einem venezianischen Kastell. Eine idyllische Felsenbucht im Schutz einiger kleiner bewaldeter Inseln bildet den einzigen Naturhafen der epirotischen Küste und gab dem Ort im Mittelalter eine größere Bedeutung. Von der wechselvollen Staatszugehörigkeit ist die venezianische von 1401 bis 1701 besonders augenfällig.

Das zweifellos hübsche und malerisch gelegene Städtchen lebt heute vom Massentourismus mit all seinen verunstaltenden Folgen. Die Gassen sind von Gastronomie und Ramschläden gesäumt und am Strand aalen sich die krebsrot bis tiefbraunen Sonnenanbeter.

Die ganze Stadt hindurch reiht sich ein Geschäft an das nächste. Wirklich nett ist aber, das der Ort an sich wirklich beschaulich ist. Die Geschäfte schlängeln sich durch kleinste Gassen, die Häuser sind größtenteils alt. Ein Highlight: die schöne Promenade (zwar auch extrem voll mit Restaurants etc. aber ok), mit Blick auf die kleinen vorgelagerten Inseln (mit weißer Kirche drauf) und auf den Ort selbst, dessen kleine, teils sehr schmale Häuser wunderschön am Hang liegen.

Der CP Valtos (übrigens wirklich perfekt beschildert) ist ein eher kleiner, überschaubarer Platz (bewusst ausgewählt), leider nicht direkt am Strand, aber lediglich ca. 200m entfernt. Getrennt wird der CP vom Meer durch einen Strandclub. Die Sanitäranlagen sind ok.  Gutausgestatteter Supermarkt, Bar inkl. Restaurant, alles da.

 

 

Gegen Abend ging es dann nach Parga. In einem kleinen Restaurant assen wir zum ersten Mal (und hoffentlich nicht zum letzten Mal) kulinarische, griechische Speisen. Ebenfalls fehlte der obligatorische Ouzo nicht und der Wein war auch nicht zu verachten.

Den Rest des Abends verbrachten wir in einer kleinen Musiktaverne, wo wir bei Bouzouki Musik das Leben und die beginnenden Griechenlandferien genossen.

 

Sonntag,04.09.2016, Parga - Acheron Schlucht

 

Nach einem gemütlichen Frühstück, packten wir unsere sieben Sachen und fuhren gegen 1100 Uhr auf kleinen Nebenstrassen zum Acheron Fluss. Dort konnten wir direkt am Fluss zwei Plätze ergattern.

Nun war Flusswandern angesagt.

Knappe 2 Stunden ging es Flussaufwärts und wir mussten einige Stellen schwimmend zurücklegen. Aber unsere Mühen wurden belohnt. Es war einfach herrlich in dieser Schlucht zu wandern. Zu erwähnen ist, dass die Flusstemperatur ungefähr knappe 12 Grad betrug, was sich auch zum Teil an den nachfolgenden Bildern wiederspiegelt.

Ihr könnt Euch vorstellen, nachdem wir zurückkamen, dass jetzt einmal ein Mythos-Bier im Restaurant angesagt war.

Am Abend nahmen wir vor unserem Wohnmobil das Nachtessen ein und beendeten den herrlichen, interessanten und vor allem gemütlichen Tag mit Reden und einem guten Schluck Wein. So hat uns ein Teil von Griechenland wieder einmal mehr begeistert und das Wildcampieren hat uns wieder in den Bann gezogen.

Campingfeeling pur oder nicht?

Montag,05.09.2016, Acheron Schlucht - Ammoudia

 

Man stelle sich vor, es gibt Leute welche in den Ferien sind und den Wecker gleichwohl auf 0600 Uhr stellen, um geweckt zu werden. Da muss schon ein trifftiger Grund dahinter gewesen sein, da es zweitens um diese Zeit noch stuckdunkel war.

Wir wollten Heute die Festung der Soulioten erklimmen.

Diese Burg wurde von den Soulioten gebaut, um den türkischen Angreifern die Stirn zu bieten, was auch gelang. Sie waren so erfolgreich, dass sie sogar einen autonomen Staat gründen konnten.

So machten wir uns um 0700 Uhr auf die Socken resp. wanderten von unserem Womo ab. Ca. 3 Stunden später waren wir auf der Ruine wo wir durch das unbewachte Tor in die Burg eintreten konnten.

Die Aussicht von da oben war wirklich phänomenal und wir konnten uns gut vorstellen, dass etwelche Angreifer keine Chancen gehabt hatten, diese Festung einzunehmen.  

Nach guten 5 Stunden Marschzeit kehrten wir verschwitzt zu unserem Womo zurück, nahmen ein erfrischendes Bad im  Acheron und fuhren dann auf Nebenstrassen weiter zu unserem heutigen Etappenziel Ammoudia.

Bei Ammoudia erreichten wir die Küste mit ihren endlosen Sandstränden. Wie zu erwarten, waren wir hier nicht alleine. Unsere beiden Stellplätze auf einer Landzunge zwischen der Acheron-Mündung und der Bucht mussten wir mit einem halben Dutzend weiterer Wohnmobile teilen. Für eine Nacht ist das okay, zumal direkt nebenan eine ruhige und sehr hübsche Hafenpromenade mit netten Tavernen ist. 

Wir erholten uns hier von den Strapazen der Wanderung und genossen vor unserem Wohnmobil den Rest des Tages.

Dienstag,06.09.2016, Ammoudia - Vassiliki (Lefkas)

 

Während der Nacht wurden wir unsanft geweckt. Ein starkes Gewitter ging bis gegen 0900 am Morgen nieder. Es schüttete wie aus Kübeln die ganze Zeit. Wir wollten eigentlich noch ein Tag hier bleiben, aber eben, wenn das Wetter solche Gabriolen macht, entschieden wir uns weiter zu fahren. Die Fahrt führte der Küste entlang nach Prevezza. Eine Besichtigung dieser Stadt war jedoch nicht möglich, da, als wir dort ankamen, wiederum heftige Regenschauer nieder gingen. So entschlossen wir uns, auf die Insel Lefkada zu fahren. Ueber die drehbare Brücke erreichten wir den Inselhauptort Lefkas. Der Wettergott war uns gut gesinnt, und es hörte auf zu regnen. Sofort packten wir die Gelegenheit und schlenderten durch den Hauptort.

 

"Besucher auf unserer Fahrt"

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Wolkenverhangen fuhren wir die linke Küstenstrasse der Insel Lefkada entlang und passierten diverse Dörfer. Dabei wurde es recht eng, was auf den nächsten 2 Bildern gut sichtbar ist.

Schlussendlich trafen wir bei Regen in Vassiliki ein. An ein Besuch des Dorfes war nicht zu denken, da es den ganzen Abend regnete. So verbrachten wir den Abend  das erste Mal im Wohnmobil und beteten insgeheim, dass sich das Wetter morgen wieder bessert.

Mittwoch.07.09.2016, Vassiliki (Lefkas) - Mitikas

 

Ein Blick am Morgen an den Himmel verheisste gute Aussichten. Unser Gebet wurde erhört und der Himmel zeigte sich fast wolkenlos. So fuhren wir zum Porto Katsiki.

 

Katsiki Beach ist ein Traumstrand, ihn aber mit einer karibischen Schönheit zu vergleichen, wäre ein Fehler. Es ist gerade die typisch griechische Landschaft um diesen Strand, die die Bucht zu etwas  besonderem macht.

Fans der ionischen Inseln kennen das Bild: dramatische Kalkfelsen türmen sich vor azurblauem Wasser auf. In Katsiki ist dieses Panorama auf die Spitze getrieben. 110 Stufen lang ist die Treppe, die über den Felsen hinunter zur Bucht führt. Am Ende ein Streifen strahlend weißen Strandes, allerdings liegen hier Kiesel und kein Sand. Immer wieder fahren vor der Bucht kleine Boote vorbei, um den Blick entlang der Küste zu bestaunen.

Wer sich hier zum Sonnenbaden hinlegt, wird von einer Mauer aus Felsen geschützt.

 

Ueber die aussichtsreiche und imposante Küstenstrasse folgend, fuhren wir dem heutigen Ziel, Mitikas, entgegen, wo wir gegen 1700 Uhr eintrafen. Kurzes Einrichten auf der Dorfwiese und schon flog ein Zapfen aus der Sektflasche gegen den Himmel und läutete den Apero ein. Das Nachtessen wurde unter freiem Himmel beim Womo eingenommen.  

Am späteren Abend besuchten wir noch eine Ouzerie im Dorf, welche ihre Tische und Stühle direkt am Meer platziert hatte.

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